Auf einen Blick

Cocain-Screening (Urin)

Kokain, ein in den Blättern der Cocapflanze vorkommendes Naturprodukt, ist ein potentes Stimulans des Zentralnervensystems (ZNS) sowie ein Lokalanästhetikum. Pharmakologisch sind seine Wirkungen identisch mit denen von Amphetaminen (ebenfalls ZNS-Stimulatoren), obgleich Kokain eine kürzere Wirkdauer hat. Kokainkonsum führt zu Euphorie, gesteigertem Selbstvertrauen und einem Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit. Diese psychischen Wirkungen sind mit einer Steigerung der Pulsfrequenz, Erweiterung der Pupillen, Fieber, Tremor und Schwitzen verbunden. Der “Absturz” nach einem Kokainrausch ist massiv und verläuft über Reizbarkeit, Mattigkeit und dem Wunsch nach weiterem Drogenkonsum bis zu Beklemmungsgefühl, Halluzinationen und Paranoia.

Synonyme

Cocain, Norcocain, Ecgoninmethylester, Benzoylecgonin, Ecgonin, Kokain

Crack ist die freie Base von Cocain.

Mindestmenge / Material

100 µL Spontanurin

Zusatzinformation

Traditionell wird Kokain intranasal eingenommen oder in seiner reineren, freien Grundform geraucht. Die orale Einnahme bleibt wirkungslos, da Kokain im Magen-Darm-Trakt abgebaut wird. Über die Schleimhäute der Nase und Lunge gelangt es leicht in die Blutbahn. Die Wirkung ist intensiv, hält aber nicht lange an. Kokain wird durch Hydrolyse seiner Esterbindungen rasch zu Benzoylecgonin inaktiviert. Während Cholinesterasen im Blut Kokain zu Ecgoninmethylester hydrolysieren, scheint die Hydrolyse zur Mutterdroge nicht enzymatisch zu verlaufen. Beide Metaboliten können dann weiter zu Ecgonin hydrolisiert werden. Nicht metabolisiertes Kokain hat eine Affinität zu Fettgewebe und gelangt rasch ins Gehirn. Die Kokainmetaboliten dagegen sind eher wasserlöslich und werden vollständig über den Harn ausgeschieden, gemeinsam mit einem Teil der nicht metabolisierten Droge. Der Hauptmetabolit Benzoylecgonin ist beim Kokainnachweis im Urin die Leitsubstanz.

Nachweisdauer: 1 - 4 Tage (Benzoylecgonin)

 

Die separat anforderbare Plausibilitätskontrolle erlaubt eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, Störsubstanzen im Urin zu detektieren.

Stabilität

5 Tage bei 2 - 8 °C haltbar

Analysenfrequenz

täglich Mo - Sa

Methode

KIMS (KC)

Referenzbereich

negativ

Screening-Cut-off gemäss SCDAT Guideline 2020: 300 ng/mL

Der Screening-Test liefert nur ein vorläufiges Analysenergebnis. Zur Bestätigung des Analysenergebnisses muss eine spezifische Methode (z.B. LC-MS oder GC-MS) herangezogen werden. Diese Bestätigungsanalytik muss aber vom Auftraggeber explizit verlangt werden, da die weiterführende Analytik mit entsprechenden zusätzlichen Kosten verbunden ist.

Tarifpunkte (TP)

17.5

Position

1686.00

Hersteller

Roche

AB/LIS-Code

cocau (Profil)

Analysekürzel
cocau